Dort, wo der alte Rhein mit seinen Wellen
So mancher Burg bemooste Trümmer grüßt,
Dort, wo die blauen Trauben saftig schwellen
Und frischer Most des Winzers Müh' versüßt,
Dort möcht' ich sein, dort möcht' ich sein,
Bei dir, du Vater Rhein, an deinen Ufern möcht' ich sein.
Wo Burg und Klöster sich aus Nebel heben
Und jedes bringt die alten Wunder mit:
Den kräft'gen Ritter seh' ich wieder leben,
Er sucht das Schwert, womit er oftmals stritt,
Dort möcht' ich sein, dort möcht ich sein,
Wo Burgen auf den Höh'n wie alte Leichensteine stehn.
Ja, dorthin will ich meinen Schritt beflügeln,
Wohin mich jetzt nur meine Sehnsucht träumt,
Will freudig eilen zu den Rebenhügeln,
Wo die Begeisterung aus Pokalen schäumt.
Bald bin ich dort, bald bin ich dort,
Und du, mein Vater Rhein, stimm froh in meine Wünsche ein.
G. Schmitt von Trier, 1842.
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